Mach' du mal Workation
Ich mach' lieber Urlaub

Workation klingt verlockend, klar. Manche wissen’s: Ich bin supergerne in Frankreich, am liebsten einige Wochen am Stück. Eher so drei bis sechs als ein bis zwei. Einfach, weil’s da schön ist.
Workations suggerieren für mich allerdings, dass wir ständig produktiv sein müssen, selbst in unseren Pausen. Meine richtige Erholung finde ich viel eher im echten Abschalten, dem Erleben des Moments, der Freiheit, ohne Termine oder To-Dos in den Tag starten zu können. Die Zeit im richtigen Urlaub erlaubt es mir, mich intensiv zu reflektieren, im Hier und Jetzt zu sein und tief durchzuatmen.
Im Urlaub kann ich komplett abschalten und mich wieder aufladen. Diese Zeiten der Ruhe und Erholung sind es, die mir die Energie geben. Natürlich gibt es kein Richtig oder Falsch, und für manche mag eine Workation genau das Richtige sein. Doch ich plädiere dafür, dass wir uns bewusst Zeit für echten Urlaub nehmen – Zeiten, in denen wir nicht nur körperlich, sondern auch geistig von unserer Arbeit Abstand nehmen.
Und mal ehrlich, dieser ständige Hustle-Mode, den einige pflegen, kann auch ziemlich anstrengend sein. Immer auf Achse, immer produktiv – das mag vielleicht kurzfristig funktionieren, aber langfristig führt es dann eben doch zu Erschöpfung. Für mich steht fest: Ich wähle Urlaub. Urlaub im klassischen Sinne – keine halben Sachen.
Workation ist für mich nur ein Notanker, den ich auswerfe, wenn ich aufgrund der Unternehmenssituation meine drei bis vier Wochen Urlaub am Stück nicht nehmen kann. Vielleicht, weil es finanziell gerade nicht geht, vielleicht, weil ich schon Termine vereinbart habe, die ich nicht absagen will. Dann arbeite ich halt zwei Wochen aus Frankreich und mache nur zwei Wochen echten Urlaub. Geiler wären aber definitiv die vier Wochen purer Urlaub.
Für ein bis zwei Wochen an einen anderen Ort zu fliegen oder zu fahren, nur um dort dann mit Strandblick meine To-Dos erledigen zu können, ist für mich nicht nur wenig nachhaltig, sondern auch der Inbegriff von selbstgemachtem Stress. Echte Erholung ist eine Kunst, die wir, glaube ich, neu lernen müssen. Es geht darum, sich selbst die Erlaubnis zu geben, nicht erreichbar zu sein, die Technologie beiseitezulegen und wieder zu entdecken, was es heißt, im Hier und Jetzt zu leben.
Workation mag für manche passen, aber ich bleibe dabei: Ein richtiger Urlaub ist durch nichts zu ersetzen.